Als Teenager schrieb Franz Schubert eine Fantasie von ungezügelter Emotionalität, deren mitreißende Unordnung heute allerdings mehr fasziniert als überzeugt. Im Dickicht wildester Modulationen verirrt sich die Fantasie dermaßen, dass sie am Ende ihre Grundtonart nicht mehr zu finden vermag. In die schwärmerische Welt eines Verliebten führt die B-Dur-Sonate. Hier findet Schubert zu seiner eigenen unverwechselbaren Sprache; nur der Anfang erinnert ein wenig an Mozart.
Grausame Erfahrungen dagegen hat der junge György Ligeti machen müssen: durch Krieg, Deportation und Diktatur. Umso mehr erstaunt die lebensbejahende Kraft und Vitalität seiner frühen Klavierstücke. Die ungarisch-folkloristischen Kompositionen erinnern eher an Bartók als an den Avantgardisten Ligeti, den wir heute kennen.
Die Frühwerke dieser beiden jungen Männer kontrastieren wir mit einem Alterswerk, dem Klarinettenquintett von Johannes Brahms. Es ist ein Stück, mit dem sich Brahms, eigentlich schon schaffensmüde, als Komponist verabschiedet. Die unbeschreibliche Schönheit dieser Komposition kommt auch in der Klavierbearbeitung voll zur Geltung.